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Medien-Tipp: Einfache Maschinen

Was ist das: App
Für wen ist das was: Kinder ab 6 Jahre gemeinsam mit Erwachsenen
Was kostet das: 3,99€ (iOS) oder 9,99€ pro Jahr inklusive anderer Apps (Android)
Links:

Wie funktioniert das Hebelgesetz? Können eckige Räder auch rollen?

Dies und mehr wird in der kindgerecht gestalteten App „Einfache Maschinen“ von Tinybob überprüft. Dazu probieren die Kinder die verschiedenen „Maschinen“ aus. Den Umgang mit Hebeln erfahren sie, indem sie eine Wippe auf der einen Seite runtergedrücken, so dass die Kugel auf der anderen Seite in Richtung einer Bauklotzburg geschleudert wird. Ziel ist es, diese zum Einsturz zu bringen.

In einem weiteren Experiment werden drei verschiedene Gewindetypen dargestellt. Mit welchem Typ lässt sich eine Schraube schneller rein und wieder raus drehen? Dazu wischen die ForscherInnen in die gewünschte Richtung über die Schraube und können dann vergleichen, welche schneller verschwindet.

Eine weitere Einheit befasst sich mit den verschiedenen Rädern: ein altes Fahrrad mit großem Vorderrad, ein modernes Rad mit runden oder mit quadratischen Reifen und ein einfacher Tretroller. Welches Gefährt kommt am besten über Hindernisse und welches gar nicht erst vorwärts? Einfach die Tretbewegung mit dem Finger nachmachen und schauen...

Weitere Mini-Spiele befassen sich mit Flaschenzug, Keil und schiefen Ebenen. Insgesamt werden Mädchen und Jungen auf diese Art und Weise an sechs physikalische Gesetze herangeführt.

Die meisten dieser Experimente laden natürlich dazu ein, sie im Anschluss auch einmal selber auszuprobieren. Das ist eine der Stärken dieser App. Sie gibt Anregungen, die nachher im spielerischen Tun angewendet werden können. Schließlich macht es großen Spaß, ein Gebäude aus Bauklötzen zu bauen, um dieses dann einzureißen. Gleichzeitig ist dies aber auch notwendig, da die Spiele schnell durchgespielt sind und die Ergebnisse nicht wirklich erklärt werden

Beurteilung

Die einzelnen Einheiten sind dem Namen entsprechend simpel gehalten. Damit haben Kinder schnell konkrete Ergebnisse. Zu den einzelnen Physik-Stationen gibt es auch immer knappe Erklärungen in Form von kleinen Pfeilen, die die Bewegungsrichtung angeben. Oder es werden Flugbahnen der Kugeln angezeigt, so dass schnell kontrolliert werden kann, wie sich schon kleine Veränderungen des Hebels auf den Flug auswirken. Allerdings dürften damit die meisten Kinder erstmal nichts anfangen können. Um die Ergebnisse zu interpretieren (und nachzubauen), benötigen sie auf jeden Fall Hilfe von älteren Geschwistern, Eltern oder ErzieherInnen.

Kosten

In Google Play gibt es viel Kritik für das Preismodell. Um „Einfache Maschinen“ nutzen zu können, muss nämlich ein Abo abgeschlossen werden. Dafür muss der „Tinybop Explorer's Pass“ installiert werden. Anschließend muss zwingend ein Abo abgeschlossen werden. Dieses kostet 9,99€ pro Jahr. Erst dann kann die siebentägige kostenlose Probephase genutzt werden. Dafür gibt es dann Zugriff auf fünf weitere Tinybob-Entdecker-Apps.

Apple-Nutzer müssen dagegen nur einmalig 3,99€ zahlen – haben dafür aber auch nur auf „Einfache Maschinen“ Zugriff.

Fazit

„Einfache Maschinen“ eignet sich für Kinder ab sechs Jahren, um mit ihnen gemeinsam physikalische Gesetze zu erforschen. Daran sollte sich auf jeden Fall etwas Praxis anschließen, denn die einzelnen Einheiten sind sehr kurz. Außerdem hilft es diese besser zu verstehen. Dafür müssen keine komplizierten Experimente nachgebaut werden. Für den Anfang reicht es sicher, die unterschiedlichen Schrauben selber in ein Holzstück reinzudrehen. Ob der Preis dafür gerechtfertigt ist, müsssen Eltern bzw. ErzieherInnen selber entscheiden.

Schön ist allerdings, dass die App mit ihrem kindgerechten, dezenten Design Mädchen und Jungen gleichermaßen anspricht.

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